(english version below) Susa Reinhardts Landschaftsbilder sind Imaginationen: Sie zeigen keine realen Orte, sondern Projektionen innerer Sehnsüchte. Die suggestiv-träumerische Wirkung dieser idealisierten Szenerien wird von einer ausgearbeiteten formalen Stimmigkeit unterlegt. Charakteristisch ist
zudem ein durchgängig warmer, pastellartiger Farbklang, der den Werken zunächst eine angenehme, beruhigende Atmosphäre verleiht – zugleich jedoch die subtile Künstlichkeit der dargestellten Landschaften betont. Reinhardts Bildsprache operiert mit stilisierten, abstrahierten Formen und integriert Einflüsse der Pop Art. Elemente aus Comic und Trickfilm weisen darauf hin, dass Landschaft hier als kulturelles Konstrukt verstanden wird, verortet im Spannungsfeld zwischen
Wirklichkeit und Imagination.
In den 1990er Jahren war Susa Reinhardt Teil des Kollektivs 3K-NH, das in Stuttgart und Berlin aktiv war. Gemeinsam mit Michel Majerus, Wawrzyniec Tokarski und Stefan Jung entwickelte sie eine „new-pop“, konzeptuelle, raum- und öffentlichkeitsbezogene Malerei. Von 1991 bis 1996 studierte die Gruppe an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei dem US-amerikanischen Konzeptkünstler Joseph Kosuth.
In den neuen Acrylarbeiten, die parallel zu den Landschaftsbildern präsentiert werden, knüpft Reinhardt an diese Bildsprache an. Es handelt sich um illustrativ erzählte kurze Szenen, die – einem Cartoon oder einer Karikatur vergleichbar – bereits auf den ersten Blick zugänglich erscheinen. Wie in den Landschaften herrscht eine heitere, freche Grundstimmung, die den Werken ihren unverwechselbaren Ton verleiht.
Eröffnung am Freitag, 13. Februar, 19:00 Uhr
Besichtigung der Ausstellung bis 28. Februar Montags 21:30 bis 24 Uhr, Samstags von 11 Uhr bis 15 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon 0711-650067 oder invitation (at) oberwelt.de
susareinhardt.de